Zahnarzt on the beach

[ Wenn aus einer Vision Architektur wird ]

Mitten am Kurfürstendamm hat KU64 eine Welt jenseits einer klassischen Zahnarztpraxis geschaffen: einen Ort, der mehr bietet als Funktionalität und ein außergewohnlich ästhetisches Design. Hinter KU64 verbirgt sich ein Raumkonzept, das Vertrauen schafft, Ängste nimmt und Geborgenheit vermittelt. Inspiriert von Natur und Weite empfängt KU64 seine Patientinnen und Patienten seit 2005 in einem Dental Spa, das deutschlandweit neue Maßstäbe setzte. Oft kopiert, doch nie erreicht bleibt KU64 bis heute das Original. Ein architektonisches Statement des GRAFT Architektentrios für eine neue Generation von Zahnarztpraxen – menschlich, mutig und unverwechselbar.

Wie Urlaub für die Sinne: ein Praxisdesign das entspannt

Inmitten des Berliner Kurfürstendamms empfängt KU64 seine Besucherinnen und Besucher in einer Umgebung mit außerirdischem Touch: Eine sonnig-sandige Dünenlandschaft erstreckt sich über zwei Etagen auf 2.700 Quadratmetern, durchzogen von warmem Licht, dem Duft von frisch gebrühtem Kaffee und entspannter Loungemusik. Transparente Flächen eröffnen ungewöhnliche Blickwinkel, während sich Boden und Decke wellenartig zu einer dynamischen Raumskulptur formen. Die Umgebung wirkt organisch und weit, getragen von amorphen Bildern, akustischen Akzenten und einem durchdachten Lichtkonzept, das Räume fließend miteinander verbindet.

Das Design greift die Idee vom „Zahnarzt on the Beach“ konsequent auf: Sommer, Sand, Wasser und Weite bilden die gestalterische Grundlage des Konzepts, das bewusst mit Konventionen bricht. Statt klassischer Behandlungsräume entsteht eine ästhetische Umgebung, die eher an ein stilvolles Wellness-Resort erinnert als an eine Zahnarztpraxis. Und wer in den Deckchairs auf der Sonnenterrasse, über den Dächern des Kurfürstendamms, seinen Cappuccino genießt, wundert sich nicht, wenn am Abend ein Kaminfeuer einen Hauch von Romantik in die Wartelounge der Zahnarztpraxis herüberweht. 

Behandlungszimmer 

Amorphe Übergänge in der 5. Etage 

Futuristischer Durchgang

der Weg in eine andere Dimension zur Kinderarztpraxis

Die Vision

Wer KU64 betritt, merkt schnell: Diese Praxis folgt einer anderen Idee. Die Vision dahinter ist so klar wie außergewöhnlich – eine Zahnarztpraxis, die man nicht erst dann aufsucht, wenn es weh tut, sondern ein Ort, an den Menschen gerne kommen und gerne bleiben.

„Ich wollte Räume schaffen, die beruhigen statt abschrecken – offen, einladend und frei von klassischer Distanz. Keine sterile Funktionalität, sondern eine Umgebung, die Vertrauen ermöglicht.“ – Dr. Stephan Ziegler

Dieses besondere Verständnis von Raum und Atmosphäre fand Dr. Ziegler im Design Hotel Q! – einem der ersten großen Projekte des international renommierten Architekturbüros GRAFT. Überzeugt von der Formsprache, dem Lichtkonzept und der klaren, emotionale Ästhetik, nahm seine Vision einer Zahnarztpraxis völlig neuen Typs Gestalt an. Nur wenige Monate später begannen die Bauarbeiten bei KU64 – mit GRAFT als architektonischem Partner an seiner Seite.

So entstand eine Praxis, die sich erst auf den zweiten Blick als solche erkennen lässt und auf den ersten als ein Ort, an dem man sich wohlfühlt.

Ankommen, wohlfühlen, wiederkommen

Heute ist die Vision gelebte Realität geworden: Patientinnen und Patienten besuchen KU64 regelmäßig und mit einem guten Gefühl. Wartezeiten werden nicht als Belastung wahrgenommen, sondern als willkommene Pause im Alltag.

Selbst Zahnärztinnen und Zahnärzte aus anderen Praxen überweisen ihre Angstpatienten an KU64 und erleben, dass Behandlung möglich wird, wo vorher Unsicherheit herrschte.

Und auch Kinder kommen gerne zu KU64: so gerne, dass manche Eltern Mühe haben, sie nach dem Termin zum Gehen zu bewegen. So wird der Zahnarztbesuch zum kleinen Ausflug, für den sich viele Familien bewusst gerne Zeit nehmen.

Environmental Healing

„Architektur kann mehr als schön sein. Bauten und Innenräume können Ängste nehmen und sogar Heilungsprozesse unterstützen. Das nennt sich Healing Architecture“, so Thomas Willemeit von GRAFT – den Architekten hinter KU64. Diesem Anspruch folgt auch das Design der Praxis am Kurfürstendamm: Räume, die beruhigen, Farben, die Wärme ausstrahlen, Lichtkonzepte, die Orientierung geben.

Architektur als Teil der Behandlung

Bereits in den 80ern haben Studien in amerikanischen Kliniken festgestellt, dass ein angenehmes Ambiente den Heilungsprozess beeinflussen kann. Damals fingen viele Kinderkliniken beispielsweise an, Wände mit überdimensionalen Graffitis zu versehen, kleine Spielparadiese einzurichten, die Zimmer individuell und bunt zu streichen. Sie stellten fest, dass dies nicht nur gut ankam, sondern dass die Kinder schneller gesund wurden. Das entlastete Kinder, Eltern und das amerikanischen Gesundheitssystem gleichermaßen.

Auch die Technische Universität Berlin befasst sich mit der Wirkung von Architektur in medizinischen Einrichtungen und wie diese den Heilungsprozess (Healing Architecture) beeinflussen kann. Werden Patienten schneller gesund, wenn Atmosphäre und Bauliches stimmen? Welchen Einfluss haben dabei Formen, Licht, Pflanzen, Gerüche oder Farben? Wissenschaftler sind sich einig, dass auch das Umfeld den Heilungsprozess positiv beeinflusst. Weltweit existieren dazu etwa tausend Studien. Sie belegen, dass die Patientinnen und Patienten, deren Heilung in einer angenehmen Krankenhausumgebung erfolgt, zum Beispiel weniger Medikamente benötigen. Zudem sinkt deren Blutdruck, die Herzfrequenz verringert sich, die Patienten erleben weniger Stress.

In einer weiteren Healing-Architecture-Studie in dänischen Intensivstationen wurde nachgewiesen, dass Architektur und Design im Krankenhaus die positiven und negativen Prozesse und das Verhalten zwischen Patienten, Angehörigen und dem Personal beeinflusst.

Die Gründer von GRAFT Lars Krückeberg, Wolfram Putz, Thomas Willemeit (v.l.n.r.)

Die Köpfe hinter der Vision

Das preisgekrönte Design von KU64 trägt unverkennbar die Handschrift von GRAFT. Gegründet 1998 von Wolfram Putz, Lars Krückeberg und Thomas Willemeit, zählt das Büro mit Standorten in Berlin, Los Angeles und Peking längst zu den international prägenden Akteuren zeitgenössischer Architektur. Bekannt für visionäre Raumkonzepte, emotionale Architektursprache und den Mut zu ungewöhnlichen Material- und Farbkombinationen, schafft GRAFT Räume, die weit über klassische Funktionalität hinausgehen. Auch bei KU64 verbinden sich Form, Atmosphäre und Erlebnis zu einem Gestaltungskonzept, das Maßstäbe setzt – ganz im Sinne der GRAFT-Philosophie.

Internationale Aufmerksamkeit erlangte das Büro für Architektur, Städtebau, Ausstellungsdesign, Musik und das ‚Streben nach Glück’“ auch durch die Zusammenarbeit mit Brad Pitt und der von ihm gegründeten Make It Right Foundation, für die sie nachhaltige Wohnhäuser im vom Hurrikan Katrina zerstörten New Orleans entwarfen.

Für das innovative Raumkonzept von KU64 wurden GRAFT mit dem Archip Award 2008 (1. Preis, Kategorie Public Interior/Innovation) ausgezeichnet.

Bekannte Projekte von GRAFT:

  • Design Hotel Q! in Berlin
    Das Hotel Q! mit seinen wellenförmigen Linien und freistehenden Badewannen gilt als eines der „50 coolest hotels of the World“ (Condé Nast Traveller).

  • Restaurant & Bar „Stack“, Mirage Hotel Las Vegas
    Für das Restaurant und die Bar „Stack“ haben die GRAFT Architekten organisch geformte Holzinstallationen entworfen, die an die Schluchten des Grand Canyon erinnern und dem Raum eine futuristische, naturinspirierte Atmosphäre verleihen.

  • Intensivstation der Charité Berlin
    Für die Intensivstation der Berliner Charité kreierte das GRAFT Büro ein Raumkonzept, das gezielt auf emotionale Wirkung und Heilungsförderung ausgelegt ist – ein Beispiel für architektonisches „Environmental Healing“.

Ein Haus mit Geschichte – KU64 am Kurfürstendamm

Kurfürstendamm 64 – eine zentrale Adresse, die man nicht verfehlen kann und hinter der sich die wunderbare Geschichte eines außergewöhnlichen Hauses verbirgt.  

1955

In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt sich im Westen Berlins eine florierende Modeindustrie und ein großes Interesse an Mode und Design. Erste Modenschauen und große Modehäuser folgten. Am Kurfürstendamm 64/65 entsteht das ECO-Haus – ein modernes Geschäftshaus, in dem zahlreiche Berliner Konfektionsfirmen ihr Zuhause finden. Über 1.000 Angestellte arbeiten hier.

1961

Die Haute Couture zieht aus, das Kino zieht ein: Das Filmtheater „Hollywood“ eröffnet im ECO-Haus. Bei der Eröffnung zeigen sich die Platzanweiserinnen in eleganten Kostümen und präsentieren sich und das Haus als eine Einheit, die wir heute als Corporate Design bezeichnen würden. Außergewöhnlich zur damaligen Zeit ist, dass man dem Filmvorführer durch ein großes Fenster bei der Arbeit zuschauen konnte. Auch die Innenausstattung war alles andere als gewöhnlich: So konnte man der Vorstellung von romantischen Doppelsitzen aus folgen, die mit einem kleinen Tisch versehen waren. An den Wänden des Kinosaals befanden sich die Embleme berühmter Filmstudios.

Anfang der 1990er Jahre

Nach einem aufwendigen Umbau erhält das Kino ein neues Gesicht. Das Foyer wird im Stil eines französischen Cafés gestaltet, mit dekorativen Deckenelementen und lichtdurchfluteten Details – ein Ort zwischen Filmkunst und Architektur.

2004

Das „Hollywood“ steht leer. Der Berliner Zahnarzt Dr. Stephan Ziegler erkennt das Potenzial des Gebäudes – und entwickelt die Vision einer Praxis, in der Spezialistinnen und Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen unter einem Dach zusammenarbeiten. Die Idee: eine Zahnarztpraxis, die Design und Funktion auf neue Weise verbindet.

Sommer 2005

Die oberen beiden Etagen werden zu neuem Leben erweckt: KU64 – Die Zahnspezialisten eröffnen ihre Praxis in außergewöhnlichem Ambiente. Der Name ist eine bewusste Reminiszenz an die Geschichte des Ortes und der Beginn eines neuen Kapitels am Kurfürstendamm.