Zahnimplantat und Rauchen: Worauf Sie achten sollten

Rauchen ist nicht nur schädlich für Blutgefäße, Herz und Lunge. Es gefährdet auch die Zahn-, Zahnfleisch- und Kiefergesundheit. Daraus resultiert, dass das Einsetzen und der langfristige Erhalt eines Implantats für Raucherinnen und Raucher mit besonderen Risiken verbunden sind. Wir haben für Sie in diesem Ratgeber die wichtigsten Aspekte zum Thema Zahnimplantat und Rauchen zusammengestellt.

Das Wichtigste auf einen Blick

Eingeschränkte Knochenstabilität bei Rauchern

Rauchen erhöht das Risiko für Parodontitis und damit den Kieferknochenabbau. Der für Implantate notwendige stabile Knochen geht verloren.

Verzögerte Wundheilung nach der Implantation

Nikotin und Schadstoffe im Tabakrauch können Entzündungen fördern und die Heilung des Implantats verzögern oder erschweren. Daher sollten Sie nach dem Eingriff möglichst lange nicht rauchen.

Unser Ziel: Langfristiger Erfolg

Wir lassen Sie nicht allein und begleiten Sie als Raucherin und Raucher für den langfristigen Erhalt mit individuellen Strategien zur Vorbereitung und Nachsorge Ihres neuen Zahnimplantats.

Ihr Weg zu Stabilität und einem Lächeln, das bleibt

Sie sind Raucherin oder Raucher und wünschen sich feste Zähne. Manchmal lässt sich ein erkrankter Zahn nicht mehr retten und muss gezogen werden. Für ein selbstbewusstes Lächeln wollen Sie auf die verlässliche Qualität und Ästhetik eines Implantates setzen, um die Lücke im Mund zu schließen – doch das Thema verunsichert Sie, weil Sie rauchen und die Behandlung mit hohen Kosten verbunden ist? Genau hier beginnt unsere Begleitung. Wir besprechen mit Ihnen auf Augenhöhe, wie Nikotin die Heilung beeinträchtigen kann und welche Schritte vor und nach der Operation wirklich wichtig sind. 

Wir belehren nicht. Denn jede Geschichte ist anders. Dass eine vollständige Rauchentwöhnung das Beste für Ihre Gesundheit wäre, ist klar. Doch manchmal ist die Zeit nicht reif für große Veränderungen. Denn Nichtraucherin oder Nichtraucher zu werden, kann ein langer Prozess sein, der viel Kraft kostet. Oder Sie streben das aus unterschiedlichsten persönlichen Gründen gar nicht an. Dann helfen auch schon kleine, realistische Veränderungen zum richtigen Zeitpunkt, um Ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun und Ihrem Implantat die bestmögliche Einheilung zu ermöglichen.

Bei KU64 nehmen wir uns Zeit für Ihre Fragen, Sorgen und Ziele. Gemeinsam entwickeln wir einen Plan, der zu Ihrem Alltag passt – von umsetzbaren Rauchpausen rund um den Eingriff über eine schonende OP-Planung bis hin zur strukturierten Nachsorge. So wird aus Unsicherheit ein Weg zum Ziel: medizinisch fundiert, sorgfältig begleitet und menschlich zugewandt.

Warum Rauchen die Knochenstabilität einschränkt

Beginnen wir mit den Nachteilen des Rauchens für Ihr neues Implantat. Laut wissenschaftlichen Studien haben starke Raucher und Raucherinnen durch die aufgenommenen Giftstoffe ein sechsmal höheres Risiko für entzündliche Erkrankungen des Zahnapparates wie Nichtraucher. Das gilt für Karies, vor allem aber auch für Parodontitis. Diese Erkrankung führt zum Abbau des Kieferknochens und des Bindegewebes im Mundraum. 

Nikotin beeinträchtigt außerdem die Calciumaufnahme des Körpers, das für starke und gesunde Knochen unerlässlich ist. Das hat zur Folge, dass Raucher und Raucherinnen häufig eine schlechtere Knochenqualität aufweisen als Nichtraucher. 

Für die erfolgreiche Implantation von Zahnimplantaten ist jedoch ein ausreichend stabiles Knochenbett nötig, damit das Implantat genügend Halt im Knochen finden kann. Wenn der Knochen nicht ausreichend Halt bietet, kann er durch einen Sinuslift operativ aufgebaut werden. Das bedeutet jedoch weitere Operationsrisiken.

Warum Rauchen die Wundheilung nach der Implantation verzögert

Das Einsetzen eines Implantats ist ein aufwändiger Eingriff im Vergleich zu herkömmlichen Zahnersatz wie zum Beispiel einer Zahnkrone. Bei der Implantation öffnet die Chirurgin oder der Chirurg an der gewählten Implantatstelle das Zahnfleisch und bereitet den Kieferknochen mittels eines Bohrers für das zukünftige Implantat auf. Anschließend wird das Implantat mit Schraubengewinde in den Knochen eingedreht. 

Das Implantat verbindet sich auf natürliche Weise innerhalb von drei bis sechs Monaten mit dem umgebenden Kieferknochen und ist nun wie eine richtige Zahnwurzel fest im Kiefer verankert. Wird während dieser Einheilungsphase geraucht, kann dies zu Komplikationen beim Heilungsprozess der Zahnimplantate führen. Denn die Schadstoffe im Tabakrauch fördern Entzündungsprozesse im Mundraum und erschweren so die Wundheilung. 

Unsere Experten und Expertinnen für Implantologie raten Ihnen daher dringend davon ab, unmittelbar vor und nach der Implantation eines Zahnimplantats zu rauchen. Sie nehmen sich für Sie Zeit und geben Ihnen vor und nach der Operation Tipps und Strategien mit an die Hand, damit die Einheilung Ihres neuen Implantats bestmöglich verläuft.

Warum Rauchen das Verlustrisiko von Implantaten erhöht

Wer nach der Einheilung des Implantats weiter raucht, sollte beachten, dass Implantate bei Rauchern eine kürzere Lebensdauer haben als bei Nichtrauchern. Das erhöhte Verlustrisiko bei Implantaten entsteht zum Beispiel dadurch, dass sich bei Rauchern häufiger das Gewebe um das Implantat entzündet (Periimplantitis). Wenn diese Entzündung nicht gestoppt werden kann, führt dies im schlimmsten Fall zum Verlust des Implantats.

Für Raucher ist das Risiko einer Periimplantitis bei Implantaten erhöht, weil Nikotin ein Nervengift ist und die Blutgefäße verengt. Die Durchblutung im Mundraum, vor allem im Bereich des Zahnfleisches, verschlechtert sich und damit auch das Immunsystem. Ein optimaler Nährboden für Bakterien entsteht. Diese können sich nun leichter ausbreiten als bei Nichtrauchern, Entzündungen am Hals der Zahnimplantate sowie im naheliegenden Gewebe hervorrufen und sogar bis zum Kieferknochen wandern. 

Eine Übersichtsstudie aus dem Jahr 2020 hat ergeben, dass Raucherinnen und Raucher über alle ausgewerteten Studien hinweg ein signifikant höheres Risiko für Implantatverlust haben als Nichtraucherinnen und Nichtraucher. Das Risiko steigt mit der Anzahl täglich konsumierter Zigaretten.

Vorteile der Rauchentwöhnung für Ihre Zahngesundheit

Sie sind Raucher oder Raucherin und möchten Ihre bevorstehende Zahnimplantation zum Anlass nehmen, mit dem Rauchen aufzuhören? Als zukünftiger Nichtraucher und Nichtraucherin schützen Sie Ihre Zahngesundheit und profitieren von vielen Vorteilen:

  • Ein strahlendes Lächeln: Sie schützen Ihren wertvollen Zahnersatz und Ihr neugewonnenes Lächeln. Verfärbungen auf den Zähnen, den Lippen oder der Zunge durch Nikotin oder Teer gehören der Vergangenheit an.
  • Gesunde Zähne: Sie leiden weitaus seltener an Karies als Menschen, die rauchen. Hinzu kommt, dass Raucher und Raucherinnen dazu neigen, mehr Zahnstein auf den Zähnen zu bilden als Nichtraucher. 
  • Weniger Entzündungen und Schmerzen: Rauchen begünstigt die Schmerzempfindlichkeit der gesamten Mundhöhle. Als Nichtraucher reduzieren Sie das Risiko von Entzündungen im Mund- und Rachenraum wie zum Beispiel Parodontitis und damit einhergehende freiliegende empfindliche Zahnhälse.
  • Kraftvolle Zähne: Jede Entzündung von Zahnfleisch und Zahnbett kann den Zahnhalteapparat schwächen. Die Folge: Die Zähne können ausfallen. Studien bestätigen, dass Raucher ihre Zähne häufiger verlieren als Nichtraucher.
  • Frischer Atem: Auch die Bildung von Bakterien, die einen unangenehmen Atem und mitunter Mundgeruch auslösen, wird verringert, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören.
  • Geringeres Krebsrisiko: Rauchen erhöht das Risiko an Mund-, Rachen- und Kehlkopfkrebs zu erkranken. Das Gute: Das Krebsrisiko normalisiert sich nach und nach, wenn Sie das Rauchen aufgeben.

Selbst wenn Sie schon viele Jahre rauchen: Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören. Die Vorteile des Nichtrauchens für die Mundgesundheit sind oftmals sofort und langfristig spürbar. Hilfsmittel wie Nikotinpflaster können Sie dabei unterstützen, indem sie die körperlichen Entzugssymptome lindern. Auch Akupunktur- oder Hypnosebehandlungen bei einem entsprechenden Arzt können bei der Rauchentwöhnung helfen. Gerne beraten wir Sie zu weiterführenden Angeboten für ein rauchfreies Leben.

Was muss ich als Raucherin und Raucher bei der Operation beachten?

Die Zeit unmittelbar vor und nach der Implantation ist entscheidend für den Heilungserfolg. Um die Risiken des Rauchens auf ein Minimum zu reduzieren und Ihrem Zahnimplantat die besten Voraussetzungen für das Einheilen zu schaffen, sind konkrete Verhaltensregeln rund um den Eingriff wichtig:

  • Die Implantologen von KU64 empfehlen, 14 Tage vor und nach dem Knochenaufbau sowie 14 Tage vor und nach dem Einsetzen des Implantats nicht zur Zigarette zu greifen. 
  • Zahnärzte und Zahnärztinnen raten auch davon ab, nach einer Implantation nikotinhaltige Kaugummis oder Lutschtabletten zu verwenden. Diese können zwar den Rauchstopp erleichtern und enthalten keine Verbrennungsrückstände wie aus dem Tabakrauch, aber sie verteilen das Zellgift Nikotin direkt auf Zähnen, Mundschleimhaut und Zahnfleisch. Das Risiko für Zahnfleischentzündungen und Parodontitis oder weitere Infektionen wie Periimplantitis oder periimplantäre Mukositis steigt damit in der Heilungsphase nach der Operation deutlich an.
  • Langfristig sollten Raucher und Raucherinnen nach einer Zahnimplantation auf eine ausreichende Vitamin-C-Versorgung bei ihrer Ernährung achten. Unsere Spezialisten und Spezialistinnen für Zahngesundheit beraten Sie gern zur richtigen und heilungsfördernden Ernährung nach dem Eingriff.

Beratung zu Zahnimplantat und Rauchen bei KU64

Sind Sie Raucher oder Raucherin und ziehen ein Implantat in Betracht? Wir beraten Sie gern über Ihre Optionen für den langfristigen Erhalt von Implantaten und die optimale Pflege Ihres neuen Zahnersatzes.

Schnelle Terminbuchung bei Ihren Spezialisten für Implantologie

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf! Rufen Sie uns an unter +49 308647320, schicken Sie uns eine Nachricht oder vereinbaren Sie direkt einen Online-Termin mit unseren beiden Spezialisten für Implantologie Dr. Surian Herrmann und Jiotis Hondralis für ein ausführliches persönliches Beratungsgespräch rund um das Thema Implantate und Rauchen.

Fazit: Aktive Maßnahmen minimieren das Risiko des Rauchens für Implantate

Der Wunsch nach einem festen Biss mit Zahnimplantaten ist für Sie als Raucher und Raucherinnen realisierbar. Obwohl Rauchen Risiken für die Knochenstabilität und die Wundheilung mit sich bringt, können Sie durch aktive Maßnahmen wie eine Rauchpause rund um den Eingriff und vor allem durch unsere professionelle, individuelle Beratung und Begleitung den langfristigen Erhalt Ihres Implantats optimal sichern. Wir sind mit Rat und Tat für Sie da!

Verfasst von: Dr. Stephan Ziegler

Zuletzt aktualisiert am 10.12.25

FAQs – Häufig gestellte Fragen zu Zahnimplantaten und Rauchen

Ja, das ist nach individueller Risikoabwägung möglich. Entscheidend sind Ihr allgemeiner Gesundheitszustand, die Heilung Ihrer Zähne und eine Rauchpause rund um den Eingriff, um die Erfolgschancen der Zahnimplantate zu erhöhen.

Eine Periimplantitis ist eine irreparable Entzündung des Zahnbettes und verursacht Knochenabbau. Wird sie nicht behandelt, droht der Verlust der Zahnimplantate und mitunter auch der gesunden Nachbarzähne. Auch viele Jahre nach dem Einsetzen von Implantaten kann eine Periimplantitis entstehen.

Regelmäßige Prohylaxe-Termine in Kombination mit einer professionellen Zahnreinigung beim Zahnarzt können Karies und Periimplantitis vorbeugen. Unsere Spezialisten und Spezialistinnen für Implantologie sind geschult darauf, Bakterienherde an Zahnimplantaten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Nach Diagnose und Planung erhalten Sie einen klaren Ablauf mit OP-Termin und Nachsorge. Die Behandlung umfasst das Setzen des Implantats unter lokaler Anästhesie und eine strukturierte Nachkontrolle.

Es wird dringend empfohlen, rund um den Eingriff eine Rauchpause einzulegen, damit die Operation gut durchführbar ist und das Zahnimplantat sicher einheilen kann. Sie sollten sowohl zwei Wochen vor der Implantatsetzung als auch zwei Wochen danach auf das Rauchen verzichten, also insgesamt vier Wochen lang nicht rauchen.

Wenn das Knochenangebot im Unterkiefer nicht ausreicht, empfehlen wir einen Knochenaufbau, um die Stabilität des Implantats zu sichern. Bei Raucherinnen und Rauchern ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ein vorheriger Knochenaufbau erforderlich ist. Ob es in Ihrem Fall aber wirklich notwendig ist, ergibt die ärztliche Untersuchung.

Für Raucherinnen und Raucher sind die möglichen Komplikationen einer OP erhöht. Selten können Schwellung, Nachblutung oder Infektionen auftreten; langfristig sind periimplantäre Komplikationen (Entzündungen am Implantat) möglich. Gute Mundhygiene, Rauchpausen vor und nach dem Einsatz des Implantats sowie regelmäßige Kontrollen senken das Risiko deutlich.

Implantate sind der Goldstandard für das Ersetzen fehlender Zähne. Hochwertiger Zahnersatz wie Implantate erleichtern die Pflege und unterstützen Ihre Mundgesundheit. Daher profitieren Sie in aller Regel von den Vorteilen für die Ästhetik und Mundhygiene, auch wenn für Raucherinnen und Raucher der langfristige Erhalt eines Implantats wegen der Risikofaktoren des Rauchens aufwändiger ist. Wichtig sind professionelle Prophylaxe und konsequente Pflege Ihres Gebisses. So bleibt Ihnen Ihr neuer Zahnersatz lange erhalten.

Die Kosten für Zahnimplantate richten sich nach Aufwand, Material, möglichem Knochenaufbau und Laborleistungen. In einem Heil- und Kostenplan fasst Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin alle Positionen transparent zusammen – vom chirurgischen Schritt bis zum finalen Zahnersatz.

Unser Team aus erfahrenen MKG-Chirurgen und Prophylaxe-Spezialisten unterstützt Sie vor, während und nach der OP. Wir klären Sie Schritt für Schritt auf und begleiten Sie bei Eingriff und Nachsorge, damit Ihr Zahnersatz langfristig in gutem Zustand bleibt.